Familiäre Belastung für Brust- und Eierstockkrebs
Bei der Entstehung von Brustkrebs spielen erbliche Faktoren eine Rolle. Bei ca. 25% der an Brustkrebs erkrankten Frauen haben Familienangehörige ebenfalls Brustkrebs.
Von den Brusterkrebserkrankungen sind ca. 5% erblich bedingt. Bei einigen Patientinnen liegt eine Veränderung des BRCA 1 (breast cancer gene) oder BRCA 2 vor. Frauen mit einer Auffälligkeit im BRCA 1 oder BRCA 2 Gen haben ein lebenslanges Risiko, an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken. Das Risiko für Brustkrebs liegt bei ca. 85% und das für Eierstockkrebs bei 20-60%. Verglichen mit der Allgemeinbevölkerung ist das Risiko für Brustkrebs 10-mal und das für Eierstockkrebs 50-mal so hoch.
Familiär bedingte Krebserkrankungen treten oft schon vor dem 50. Lebensjahr auf. Außerdem besteht auch ein erhöhtes Risiko für andere Krebserkrankungen.
Es werden für Betroffene aus Familien mit erhöhtem Risiko Beratungen angeboten. Gedacht sind diese Beratungen für Familien, in denen folgende Konstellationen vorkommen:
- Zwei an Brustkrebs Erkrankte, davon eine unter 50 Jahre
- Drei oder mehr an Brustkrebs Erkrankte, unabhängig vom Alter
- Eine unter 30 Jahren an Brustkrebs Erkrankte
- Eine unter 40 Jahren an beidseitigem Brustkrebs Erkrankte
- Mindestens eine an Brustkrebs und eine an Eierstockkrebs Erkrankte
- Zwei oder mehr an Eierstockkrebs Erkrankte
- Ein Mann mit Brustkrebs